schrieb Kaspar Hauser an Caroline von Stichaner, die er in Ansbach gerne traf und hoch verehrte. Auch die Schwiegermutter seines Lehrers Meyer, Frau Kitzinger, wurde zu einer wichtigen Person für Kaspar. Henriette Feuerbach begegnete ihm hier sicher und setzte sich auch nach seinem Tod für ihn ein. Stephanie de Beauharnais reiste nach Ansbach, um ihren Sohn wenigstens einmal zu sehen.
Auf einem kreativen Schreibspaziergang auf den Spuren Kaspars, am 30. Juli 2024, begegneten wir all diesen Frauen, wie auch dem Kind Europas selbst.
Angeregt durch Schreibimpulse, den Geist des jeweiligen Ortes und das eigene Empfinden, entstanden Texte an Ort und Stelle. In Leserunden hörten wir die spontan entstandenen kleinen Werke in ihrer Rohfassung.
Tagebucheinträge, Gedichte, Briefe und Verse für Poesiealben, die heute noch erhalten sind, schrieb Kaspar Hauser in seiner Zeit in Nürnberg und Ansbach. Es liegt nahe, sich seiner Geschichte schreibend anzunähern. 13 Schreiberinnen und Schreiber aus Nah und Fern, überwiegend Gäste der Kaspar Hauser Festspiele, machten sich bei über 30 Grad auf die Wege, die seinerzeit Kaspar gegangen ist. Anregender Austausch, wohlwollendes Zuhören und eine forschende, absichtslose Haltung beim Schreiben ließen diesen Nachmittag zum einem sehr besonderen werden.